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BFP Baits Teamangler Julian Wilken beeindruckt uns regelmäßig mit starken Fängen aus seinem Kanal. Während der Hitzeperiode ließ er jedoch von seiner geliebten Rinne ab, um die Fische zu schonen und beschränkte sich auf kurze Stalkingsessions - wie es ihm dabei erging, lest ihr in seiner Story:Ja ich gebe es zu, ich bin durch meine Vorliebe zur Kanalangelei ein eingefleischter Futterangler. Ohne ausgedehnte und konstante Vorbereitung gehe ich nur mit einem unguten Gefühl ans Wasser.Pause zum Wohle der FischeDoch dieses Jahr ist vieles anders: Die Bullenhitze unter und über Wasser macht es unseren beschuppten Freunden nicht gerade leicht. So richtig aufgeweckt hat mich die bereits vor mehreren Wochen gemessene Wassertemperatur von über 25 Grad, ein Warnsignal! Hier noch Unmengen an Boilies zu versenken würde den Fischen nur Schaden – Lass das Füttern sein! Appellierte ich an mich selbst:Der Fischbestand an meinem Kanal ist mehr als üppig, meine Futterration, welche ich in regelmäßigen Abständen normalerweise versenke fällt dementsprechend auch etwas größer aus. Circa vier bis sechs Kilo Boilies in unterschiedlichen Durchmessern, meistens zwischen 20 und 25mm, finden den Weg ins kühle Nass.Ganz auf Instantsessions werde ich wohl niemals setzen, denn das einmal gewonnene Vertrauen in einen über längere Zeit aufgebauten Platz lasse ich mir so schnell von keiner anderen Taktik streitig machen.Ein KompromissIch entschied mich daher meine Futtermenge auf knappe zwei Kilo zu reduzieren, um den Platz unter diesen Umständen trotzdem interessant zu halten. Dabei setzte ich auf halbierte 16mm Fruit Punch Boilies aus dem Hause BFP Baits.Auch meine generelle Angelei wird von der Hitze geprägt. Waren es sonst meistens zwei bis drei Nächte pro Woche am Wasser, reduziere ich nun meine Angelzeit auf die effektivsten Stunden des Tages. Zwei, drei bis maximal vier Stunden sind dann meist völlig ausreichend um den ein oder anderen Fisch über den Kescherrand zu ziehen.Ganz wichtig dabei: Herausfinden wann die Fische aktiv sind, denn neben dem Wettereinfluss spielen im Kanal auch die Schifffahrt und die Schleusungen eine große Rolle.Kleine Falle – große WirkungBei meinen letzten beiden Sessions setzte ich auf einen Nussboilie, einen Prototypen, der mich von Anfang an überzeugte. Als Beifutter halbierte ich ein paar dieser Kugeln und verstreute sie um meinen Hakenköder.Beharrlichkeit zahlt sich ausMeine Taktik ging nach nur kurzer Zeit auf: Der erste Fisch, ein guter 30 Pfünder, war in bester Verfassung und motivierte mich am Ball zu bleiben und es sollte sogar noch besser kommen, denn der nächste Fische kratzte nur knapp an der 20 Kilo Marke und machte all die langen Blanksessions, die ich an den urbanen Ufern dieser Wasserstraße erlebt hatte sofort wieder zu nichte.Das Thermometer steigt weiter…Es half alles nichts, die Temperaturen ließen auch mich von meinem Plan mit dem Futterplatz, welcher doch so gut funktioniert hatte, abweichen. Stalkingsessions standen ab sofort auf dem Programm. Nach der Arbeit, wenig Zeit, kleines Vereinsgewässer – jede Menge Spaß.Eine Rute nutzte ich dabei zum Fallenstellen mit einem kleinen Pop Up, kombiniert mit einem Sweet Temptation Boilie als Snowman. Mit der zweiten Rute jagte ich aktiv die Fische. Freie Leine, Haken, etwas Brot – Karpfenangeln kann manchmal so einfach sein. Der Adrenalinkick, wenn sich ein Rüssler an der Wasseroberfläche über das Brot schiebt ist einfach nicht zu beschreiben. Ein Koikarpfen und ein „Ghost“ bildeten sicherlich den wunderschönen Abschluss dieser einfachen aber effektiven Angelei.Der Kanal hat mich wiederJetzt regnet es mittlerweile wieder und ich habe wieder damit begonnen meinen Platz unter Futter zu halten. Der Kanal hat mich wieder und fodert meine volle Konzentration – doch die nächste Hitzewelle kommt bestimmt irgendwann wieder und dann heißt es erneut; Kopf einschalten, Vorbild sein, Pause einlegen – oder wie ich es gemacht habe: Alternativen suchen. Denn unser Hobby hat so viele Seiten, die es zu entdecken lohnt.Viele Grüße und viel Erfolg am Wasser,euer Julian WilkenAlle Infos zu BFP Baits finndet ihr hier.
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Die Freunde Robin und Sascha erfüllten sich im Februar 2017 den Traum vom Marokko-Trip und erlebten eine unvergessliche Session mit Karpfen bis über 25 Kilo! Auf Carpzilla erzählen sie ihre Story in zwei Teilen...Ob Frankreich, Italien, Spanien oder Kroatien. Schon viele verschiedene Länder habe ich in meinem bisherigen Leben bereist, um den Karpfen nachzustellen. Doch ein Reiseziel kam mir schon seit vielen Jahren hin und wieder zu Ohren, doch schnell waren die Gedanken daran auch immer wieder verflogen – warum auch immer – ich hatte jedenfalls selbst nie wirklich einen Gedanken daran verschwendet, dass ich selbst mal das Ufer dieses gigantischen Stausees im Atlasgebirge betreten würde.Letzten Herbst kam mir dann der Gedanke, warum eigentlich nicht? Nach ein paar organisatorischen Gesprächen mit Chris Jahrbacher – dem deutschen Agenten von Morocco Carpfishing - ging es dann relativ schnell, ab ins Reisebüro, Flug gebucht und einen Parkplatz im Parkhaus am Flughafen reserviert. Keine drei Monate später sollte das Abenteuer auch direkt beginnen.Marokko ein Risiko?Es war Anfang Februar diesen Jahres, als ich mich mit meinem guten Kumpel Sascha auf der linken Spur der A8 wiederfand. Während der Fahrt gingen mir dann tausend Sachen durch den Kopf: habe ich alles dabei was ich brauche…? Schließlich ist es ja nicht wirklich viel was man mitnehmen muss und für uns Karpfenangler auch völlig ungewohnt mit einer Reisetasche und einem kleinen Rucksack als Handgepäck zu einem derart besonderen Trip nach Afrika loszuziehen: 3 Rollen, Tacklebox, Bleie, Schlafsack und ein paar Klamotten – mehr war es nicht wirklich. Wie sollte das Wetter werden…?Der Wetterbericht versprach die ersten zwei Tage Regen und an den darauffolgenden Tagen Temperaturen bis 23°C. Klang eigentlich alles richtig gut. Doch dann gingen mir wieder die Sprüche meiner Arbeitskollegen durch den Kopf: „Wie kann man nur freiwillig in solch ein Risiko-Gebiet fliegen nur um ein paar Fische zu fangen? Und dann setzt ihr diese auch noch zurück und esst diese nicht mal?“ Tja was soll ich sagen, ich glaube es ist einfach weitaus mehr, als nur Fische fangen. Es ist der Drang nach Abenteuer und Wildnis, der in vielen von uns schlummert! Angekommen, abgeholt - das Abenteuer beginntDer Flug von München nach Marrakesch war bis auf ein paar Turbulenzen sehr entspannt – schon krass, da fliegt man keine vier Stunden und schon steht man auf einem anderen Kontinent. Für mich und meinen Kollegen absolutes Neuland. Am Flughafen erwartete uns dann schon direkt unser Fahrer, ein netter aber recht wortkarger Marokkaner, welcher sich durch seine rasante Fahrweise auszeichnete. Wir waren absolut erschlagen von den ganzen Eindrücken die wir dort bekamen, eine absolut andere Welt die uns hier erwartete. Den Kontrast zwischen Arm und Reich konnte ich noch nie so intensiv wahrnehmen wie in und um Marrakesch. Ein erstes komisches Gefühl machte sich in mir breit – worauf habe ich mich hier eingelassen, nur um ein paar Karpfen zu fangen?Mission Afrika-KarpfenNach ca. vier Stunden Fahrt bei strömendem Regen und Nebel kamen wir dann doch sehr erleichtert im Hotel an, wo wir auch gleich ein paar andere österreichische Karpfenangler trafen, die uns direkt etwas Wind aus den Segeln nahmen – ihre Fänge waren ihren Angaben zufolge nicht berauschend. Doch war ich beruhigt, dass doch ab und zu ein paar Fische am See gefangen wurden, zwar keine Großen, aber Hauptsache Aktion – hatte ich mir doch als Ziel gesetzt überhaupt mal in Afrika einen Karpfen zu fangen.Eine Insel im AtlasNach einer kurzen Nacht ging es dann auch direkt los – als ersten Platz hatten wir uns eine kleine Insel vor der bekannten „French-Bay“ ausgesucht. Dieser Seeteil war zu der Zeit völlig frei von Anglern, alle tummelten sich im vorderen Seebereich um das Hotel herum, was uns natürlich hoffnungsvoll stimmte.Einzig ein paar einheimische Fischer hatten vor der großen Bucht ihre Netze gespannt, um Zandern, Hechten und Schwarzbarschen nachzustellen. Wir verbrachten den halben Tag damit unsere Ruten sinnvoll zu verteilen und interessante Spots zu finden – da der Wasserstand zu der Zeit sehr niedrig war, saßen wir quasi auf den Hotspots. Doch ein paar Interessante Stellen konnten wir dann doch ausmachen. Am meisten Hoffnung hatte ich in die eine Rute gesteckt, welche ich oben an der Kante zum alten Flussbett abgelegt hatte.Nachmachen kann jederEinfach ein absoluter Hotspot wie er im Buche steht – die Kante fiel von 6,8m quasi senkrecht auf 16m ab. Hin und wieder lagen ein paar recht große Felsblöcke direkt in dem Bereich der Kante, was sich dadurch spürbar machte, dass das Blei ab und zu einfach „abstürzte“. Aber nach etwas Location konnten wir den perfekten Platz herausfinden um die Rute abzulegen. Zwei Hände Fisch-Boilies und ein paar großzügig verteilte Schaufeln Mais sollten auch erst mal als Futter reichen – am nächsten Tag sollten wir schlauer sein, denn wir hatten ehrlich gesagt keine Ahnung wieviel wir füttern sollten. Hatten wir doch was das Angeln angeht vorher so gut wie keine Information gesammelt, wir wollten einfach selbst lernen – und im schlimmsten Falle eben auch auf die Schnauze fliegen. Doch nachmachen kann jeder, deshalb angelten wir einfach mal drauf los.Fliegender WechselDie erste Nacht brachte mir direkt Aktion, zwei wunderschöne Schuppis, bezeichnend für diesen See. Wir waren sehr glücklich direkt gefangen zu haben. Das nahm etwas Anspannung und wir konnten das ganze etwas entspannter angehen. Futter brauchten wir gar nicht so viel wie wir es am Anfang vermutet hatten – auf jede Rute die abgelaufen war fütterten wir lediglich 2-3 Hände Boilies und etwas gekochten Mais nach. Das sollte sich als die optimale Menge herausstellen. Genug um die Fische an den Platz zu locken – und nicht zu viel Futter um relativ schnell wieder Bisse zu bekommen. Doch wenn man einmal dachte, dass eine Rute läuft, wurde man direkt wieder eines Besseren belehrt.Lief eine Rute von mir 24 Stunden lang fast im zwei Stunden-Takt ab, so brachte sie die darauffolgenden 48 Stunden so gut wie keine Aktionen mehr. Dafür lief aber eine andere Rute, die die ersten zwei Tage ruhig lag auf einmal am laufenden Band ab. So pendelte es sich die Tage ein und wir konnten auf alle sechs Ruten mehr oder weniger regelmäßig Fische fangen. Mal lief die eine Rute wie bekloppt - mal eine Andere.Chaos-TageWir hatten scheinbar alles richtig gemacht. Wir fingen uns auf gut Deutsch gesagt dumm und dämlich, an Schlaf war zu kaum einem Zeitpunkt zu denken. Hinzu kam noch ein heftiger Sandsturm. Der Wind fegte so heftig über die karge Landschaft, dass wir unser Vorzelt im letzten Moment noch abbauen konnten, sonst hätte es alles mitgerissen. Platzregen und beißende Fische machten das Chaos vollkommen…!Doch wir wollten uns nicht beschweren. Der darauffolgende Morgen sollte alles entschädigen…Womit der nächste Morgen die beiden Freunde entschädigte und wie Robins und Saschas Marokko-Abenteuer weiter ging – all das erfahrt ihr auf Carpzilla im zweiten Teil von Robin Stiefels Story… Soviel können wir schon verraten: Es kommt zum Showdown:http://www.carpzilla.de/mag/deine-story/robin-stiefel-marokko-land-der-traeume-teil-2-9207.htmlAngelurlaub in Marokko?Wer selbst einmal in Marokko am Bin el Ouidane den Karpfen nachstellen will, bekommt alle Infos und Buchungsmodalitäten über den deutsch-österreichischen Morocco-Carp Reiseagenten Chris Jahrbacher unter:Email: Chrisjahrbacher@gmail.comFacebook: Morocco Carp DeutschTelefon: 0043 / 676 672 6737
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Willi Winkelmann - Youngster aus Brandenburg - präsentiert auf Carpzilla seine erste Story. Er erzählt davon, wie schwer es manchmal ist, seinem Plan treu zu bleiben, wenn die Verlockung anderer Gewässer ruft. Schermzlich musste er erfahren, dass man selten alles auf einmal bekommt, doch auch dass das Glück vor allem dem Hold ist, der den Kopf trotzdem nicht in den Sand steckt...Es ist schon sehr warm an diesem Morgen und ich liege in meinem dicken Fleece-Schlafsack auf meiner Liege, die ich am Vorabend am Ufer des Kanals aufgeschlagen habe. Insgeheim ahnte ich schon bei der Anreise, dass ich wohl wieder mit trockenem Kescher Heim fahren werde. Denn das ist nicht die erste Blanknacht, die ich mir in den letzten Wochen an meinen insgesamt drei Kanalfutterplätzen eingefangen habe…Am KanalEigentlich wollte ich gar nicht hier sein, denn diese monotonen und schnurgerade verlaufenden Schifffahrtskanäle sind nicht nach meinen Geschmack. Zur Tristesse kommt auch der hohe Futtereinsatz und eine recht weite Anfahrt hinzu. Beides passt nicht wirklich zu meiner derzeitigen Situation, als Auszubildender muss man mit seinen Futterressourcen schließlich sparsam umgehen.Warum tue ich das?Da ich aber trotzdem großen Wert auf hochwertige Boilies lege, musste ich die Futtermenge mit Tigernüssen und Mais strecken. Das war jedoch auch nur bedingt möglich, da ich zum Füttern nur mein Motorrad zur Verfügung hatte. Oft genug bin ich nach der Arbeit mit 10 Kilo Mais auf dem Rücken und 10 Kilo Boilies sowie Tigernüssen um den Bauch geschnallt zum Kanal gefahren, nur um das Ganze 30 Minuten später auf drei Stellen zu verteilen.Jetzt frag ihr euch sicher, warum ich mir das alles antue, wenn ich mit meinen zur Verfügung stehenden Mitteln an einem See doch sicher viel erfolgreicher seien könnte?Jugendlicher LeichtsinnDer Grund ist das hohe Durchschnittsgewicht der Fische, die in meiner Region lange nicht üblich sind. Spätestens als sich die Fangmeldungen an einem viel befischen Kanalstück Mitte Mai förmlich überschlugen, nahm mein jugendlicher Leichtsinn überhand und ich beschloss mein eigentliches Zielgewässer für dieses Jahr - einen mittelgroßen, recht strukturreichen Natursee - erstmal ruhen zu lassen und mich einem weniger frequentierten Kanalabschnitt zu widmen.Schließlich konnte ich im letzten Jahr, bereits in meiner allersten Kanalnacht überhaupt, genau hier einen tollen kampfstarken Schuppenkarpfen landen. Dementsprechend optimistisch war ich natürlich. Ein großer Fehler, wie mir nun an diesem Frühsommermorgen klar wurde…RückblendeOhne jegliche Kanalerfahrung mitten in der Saison das Gewässer zu wechseln, das konnte doch eigentlich nur schief gehen. Zumal mein auserkorener Abschnitt lange nicht so einen guten Fischbestand wie das populäre Stück hat. Trotzdem wechselte ich mein Zielgewässer - obwohl oder vielleicht auch deswegen, weil mein Saisonstart am Natursee eigentlich ganz gut lief…BootssessionNach ausgiebiger Location Anfang des Jahres, startete ich mit einem dreitägigen Bootstrip Anfang April meine Angelei an diesem See. Das Wetter war super, das Quecksilber überstieg erstmals in diesem Monat schon die 20 Grad Marke. Strahlender Sonnenschein und ein laues Lüftchen aus Westen machten mir meine Platzwahl ganz einfach. In der flachen Bucht am Ostufer verankerte ich mein Boot und stellte mit attraktiven Futter und auffälligen Pop Ups kleine Fallen entlang der Schilfkante.Vom Winde verwehtNach einem tollen Sonnenuntergang blieb die Nacht leider ruhig, zu ruhig für meinen Geschmack. Aus diesen Grund saß ich an diesem Morgen bereits sehr früh in meinen kleinen Schlauchboot, das ich als Beiboot dabei hatte und hielt Ausschau nach Fischaktivitäten, vergeblich. Noch wusste ich nicht, dass auch das nur ein Zeichen für die Ruhe vor dem Sturm war.Der Wetterbericht, den ich leider erst zu spät abchecke, verhieß nix gutes. Bereits am Nachmittag sollte mich ein großes Orkantief erreichen, das seinen Namen alle Ehre machte. Da Motoren an diesem See verboten sind, hatte ich Glück und schaffte es gerade noch den nächsten Steg zu erreichen bevor der Wind zu stark wurde um per Ruderkraft mit meinen hohen Aufbau auf dem Boot vom Fleck zu kommen.Dieser lag zwar nicht in einer optimalen Lage, um meine anvisierte Bucht strategisch gut befischen zu können, aber das war mir in diesen Moment total egal, Hauptsache in Sicherheit vor dem immer stärker werdenden Sturm.Die folgenden zwei Tage verbrachte ich dann aufgrund des fast schon arktischen Wetters hauptsächlich im Zelt, sobald die Ruten auf ihren Plätzen lagen, was wiederum leichter gesagt als getan war.Die Wellen trieben mich immer wieder ins Schilf und so brauchte ich nicht selten bis zu fünf Anläufe bis alles passte. Obwohl das Wetter mittlerweile alles andere als Frühlingshaft war, blieb ich zuversichtlich: Der Wind und die aus den Wellen entstandene Rückströmung trübten das Wasser stark ein und setzten viel natürliche Nahrung frei.HoffnungsschimmerIn der Praxis schienen sich meine Gedankengänge auch zu bewahrheiten, zumindest am Anfang. Am späten Nachmittag hakte sich der erste Liebhaber meiner Milchprotein Boilies und flüchtete ins Schilf.Kurze Zeit später befand ich mich mit meiner kleinen Nussschale schon inmitten von hohen Schilf und befreite allerhand angespülten Unrat wie Äste und abgestorbenes Kraut aus meiner Schnur. Ohne Schlagschnur wäre ich hier sicherlich als Verlierer vom Platz gegangen. Ein schöner Frühjahrsspiegler war der Lohn für die durchstanden Strapazen.Geht es jetzt richtig los?Noch während des Fotografierens biss es erneut auf der selben Rute. Jetzt waren sie da. Während ich darüber nachdachte, ob es jetzt richtig losgehen würde, war der Spuk schon wieder vorbei. Nach einer aktionslosen Nacht musste ich bereits früh am Morgen die Heimreise antreten. Mit dem Ergebnis war ich dennoch zufrieden, schließlich herrschten harte Bedingungen. Trotzdem fragte ich mich, weshalb den beiden Fischen kein dritter Folge?Im Anschluss an diese echt ereignisreiche Session verbrachte ich noch einige recht erfolgreiche Kurzsessions am See bevor ich damit begann, mit dem Kanal anzubändeln.Back on trackNachdem ich mit den beiden Monaten vor und nach der Laichzeit einen der besten Zeiträume zum Angeln, damit verschwendete mir am Kanal den Arsch abzublanken, schwor ich mir, mich das restliche Jahr ausschließlich auf den Natursee zu konzentrieren.Schon am nächsten Wochenende war ich mit reichlich neuer Motivation wieder vor Ort. Das Wetter war super, ein Tiefdruckgebiet kühlte die schwüle Luft endlich mal ab und brachte einiges an Regen und Wind mit sich. Leider hatte ich nur gut 20 Stunden Zeit, um den Fischen auf die Schliche zu kommen.Das Plateau, das jeder kenntTrotzdem verteilte ich gleich zwei Kilo Boilies in unterschiedlicher Formen und Größen großflächig am Rande eines sehr großen Plateaus. Dieses Plateau ist natürlich ein beliebter Platz auf dem so gut wie jeder angelt. Aus diesem Grund wäre es meiner Meinung fatal die Montage wie jeder Andere auch, oben auf dem Plateau zu platzieren. Ich bevorzuge an solch bekannten Spots meinen Hakenköder lieber am Übergang zwischen harten und weichen Boden am Fuße der Kante abzulegen.Nachdem ich die Ruten sauber gelegt hatte, machte ich mir leckere Burger zum Abendbrot und las noch so lange im tollen Werk der Carp Gypsies bis ich die Buchstaben vor Dunkelheit nicht mehr erkennen konnte.Immer diese AalanglerAls mitten in der Nacht meine Funkbox einzelne Töne von sich gab, war ich mir sicher den Aalangler, der ganz in der Nähe mit seinem Boot festmachte, am anderen Ende der Schnur zu haben. Zu meiner Verwunderung war dieser aber schon weg und so dachte ich als zweites an einen Brassen. Dieser Verdacht schien sich zu bewahrheiten, doch als der Fisch an der hier steil verlaufenden Uferkante hängen blieb, kamen mir erste Zweifel. Also Rute hoch und hoffen, dass der Fisch sich löst, was kurze Zeit später auch geschah. Als dann aber das Wasser vor meinen Füßen förmlich explodierte, war mir klar, ein deutlich besseres Kaliber am Band zu haben.Ein Drill auf Biegen und Brechen begann und dann passierte es, mein Kescher viel ganz plötzlich einfach auseinander. Die Bügel rutschen aus den etwas ausgeleierten schon über 20 Jahre alten V-Block. Als ich dann leicht panisch versuchte den Kescher wieder zusammen zu stecken, änderte der Spiegler seine Richtung und schwamm unter einer riesigen alten halb im Wasser liegenden Erle durch. Da es mir in der Hektik und ohne Licht nicht gelang den Kescher zusammenzustecken, nahm ich nur mit dem Netz die Verfolgung auf. Ich quetschte mich auf der Suche nach dem Fisch unter dem Baum und zwischen etlichen Metern dichtes Schilf hindurch.Dabei drohten mir jede Sekunde die Watstiefel von oben mit Wasser vollzulaufen, doch da sah ich ihn ein paar Meter weiter an der Oberfläche zappeln und so bahnte ich mir meinen Weg weiter durch das Schilf. Als ich endlich nah genug heran kam, nutze ich meine Chance und schob das halbwegs gespreizte Keschernetz unter seinen bulligen Körper. Es war geschafft, ohne Licht aber dafür mit jeder Menge Glück.Der Anfang einer SerieDieser Spiegler brachte mich zurück auf die Erfolgsspur und war der erste von vielen schönen Fischen die ich in den folgenden Wochen über den Kescherrand ziehen konnte. Dabei experimentierte ich viel mit Futtertaktiken und befischte alle attraktiv erscheinenden Bereiche des Sees, um mir so mit Hilfe meiner Aufzeichnungen ein Bild über den Karpfenbestand sowie deren Fressrouten machen zu können. Bis in den frühen Herbst hinein, blieb ich am Fisch.Obwohl ich den goldenen Herbst arbeitsbedingt komplett verpasste und auch keinen der ganz dicken Seebewohner fangen konnte, blicke ich mit einem lächeln zurück auf das Jahr 2017:Ich habe viel erlebt, eine Menge gelernt und vor allem Erkenntnisse gewonnen, die mir in den nächsten Jahren enorm weiterhelfen werden. Von daher freue ich mich auf das was kommen mag und wünsche euch einen guten Start in die Saison.Willi WinkelmannSelfmade-Baits
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Keen Carp steht für Futter, aber auch für Workshops und das Architected Carpfishing, das in der Szene regelmäßig für Gesprächsstoff sorgt. Fest steht jedoch: Das implizierte Wissen scheint regelmäßig für gewichtige Fangerfolge verantwortlich zu sein. Wir haben István Orbán und William Borosch zum Interview geladen, um die Denke hinter Keen Carp zu verstehen. Das über 50-minütige Video haben wir jetzt exklusiv für euch…Dass der Keen Carp Mentor István Orbán in seinen Berichten, Vorträgen und Interviews kein Blatt vor den Mund nimmt, ist längst bekannt. Kürzlich folgte er, gemeinsam mit dem deutschen Bait-Service-Berater William Borosch einer Einladung ins Carpzilla Headquarter, um sich dem Fragenhagel von Christopher zu stellen. Natürlich interessierte Christopher und sicherlich auch viele Zuschauer, worum es bei den Keen Carp Workshops eigentlich geht, was man dort lernt und für wen sie überhaupt geeignet sind.Weitere Themen des Keen Carp Interviews im Überblick:Wie kommt die Zusammenarbeit zwischen István und Keen Carp Gründer Hub Genders zustande?Boilies nach eigenen Wünschen: Wo werden die speziellen Kreationen abgerollt und wer überwacht die Produktion?Wie läuft der Beratungsprozess bezüglich Boilies bei Keen Carp ab?Welche Bait Service Ansprechpartner gibt es in Deutschland?Knackt jeder Angler mit den Keen Carp Boilies seinen Personal Best?Was steckt hinter der berüchtigten „300-Gramm“-Futtertaktik und wann kann man sie anwenden?All das und vieles mehr erfahrt ihr im großen Keen Carp Interview – wir wünschen beste Unterhaltung.Weitere Informationen über Keen Carp und den Workshop findet ihr unter folgendem Link:https://keencarp.de/
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