In der linken Hand meine Essenstasche, in der rechten Hand die Türklinke. Ein leichter Zug und die Eingangstür fiel in das Schloss. Wie immer hatte ich eine kleine Nische für die Essenstasche beim Packen meines Kombis freigehalten. Sekunden später drehte ich den Zündschlüssel um, lege den ersten Gang ein, das beladene Auto rollte los. Wie immer hörte ich auf der Fahrt „Funkhaus Europa“. Ich stehe auf multikulti Musik und Themen rund um Europa.
Die Fahrbahnmarkierungen der A3 schossen an mir vorbei, mit jeder Markierung rückte ich meinem Ziel ein bisschen näher. Ich setzte den Blinker und nahm die Abfahrt.
Fangwetter
Der Wetterbericht meldete für die nächsten Tage durchwachsenes Wetter: Sonne, Wolken und ab und an mal ein Schauer mit auffrischenden Westwind, also perfektes Angelwetter.
Am See angekommen hieß es mal wieder schleppen, aufbauen und Ruten platzieren. Ich fische nun schon seit ein paar Jahren hier und man könnte diesen See mein Hausgewässer nennen. Eine Fläche von über 80ha hat der See bei 19km Uferlinie. Das macht einem die Entscheidung der Platzwahl nicht gerade einfach. Der See bietet schier unendlich viele Möglichkeiten. Er ist teils sehr verkrautet, aber es befinden sich auch etliche Kiesbänke unter Wasser.
Die Kiesbänke werden aber meist erst in der zweiten Jahreshälfte interessant, wenn sich das warme Oberflächenwasser mit den tieferen Schichten durchmischt hat. Jetzt im Mai suchen die Fische meist die Randgebiete auf, um dort auf Nahrungssuche zu gehen. In den Uferbereichen erwärmt sich das Wasser schneller und steckt schon voller Nahrung.
Zwergenaufstand
Seit Anfang April hatten sich ein paar Stellen im See als sehr fängig herauskristallisiert. Der Haken an der Sache war, dass das Durchschnittsgewicht der gefangenen Karpfen, doch eher in unteren Drittel lag. Die wenigen wirklich großen Fische, ließen sich mit nur sehr viel Glück an diesen Plätzen fangen. Zu schnell fanden sich die kleineren Karpfen auf den Futterplatz ein. Was bedeutete, dass der Futterplatz meist schon leer gefegt war, bevor überhaupt einer der Altfische zum Zuge kam.
In der Vergangenheit konnte ich im Sommer, wenn das Wasser sehr klar war, immer wieder verfolgen, dass die Großen im See alleine unterwegs waren. Auch beim Schnorcheln konnte ich dies beobachten. Die großen Fische waren Einzelgänger und nur selten schwammen diese mit anderen Fischen zusammen. Meine Überlegung war, dass sie keine Futterkonkurrenz an ihre Seite dulden und dadurch in Ruhe fressen können.
Die Fressplätz der Riesen
Es waren oft sehr unscheinbare Stellen, an denen sich die Großen sich zum Fressen aufhielten. Kleine flache Buchten, steil abfallende Uferstücke oder auch lange, gerade Uferpartien. Mit ein bisschen Glück und Ausdauer beim Suchen konnte man sie finden und gezielt beangeln.
4 Tage wollte ich am Wasser verbringen. Ab Tag 2 sollte Heinz zu mir stoßen und mitangeln. Mein vollbärtiger Freund hatte es sich zur Aufgabe gemacht, seinen Bart so lange wachsen zu lassen, bis er den ersten 20kg Fisch für 2015 gefangen hatte. Nicht das ich ihm keinen 20kg Fisch gegönnt hätte, aber die Vorstellung, dass er dieses Jahr keinen fängt, trieb mir immer ein leichtes Grinsen ins Gesicht und ihm einen immer länger werdenden Bart. Eine wunderbare Vorstellung!
Abseits der Kinderstuben
Ich suchte mir eine Stelle nach folgenden Kriterien aus: unscheinbar, wenig befischt und abseits der Kinderstuben. Da das Wasser immer noch sehr trübe war, konnte ich im Vorfeld das visuelle Lokalisieren von Fischen vergessen. Ich war ganz allein auf mein Gefühl und meine Erfahrungen aus der Vergangenheit angewiesen.
Ich entschied mich für zwei Spots, die ich nicht anwerfen konnte. Also legte ich die Köder mit dem Futterboot ab. Eine an ein steil abfallendes Ufer mit einzelnen großen Steinen, die der Uferbefestigung dienten. Die andere Montage an ein flach abfallendes Ufer, mit kiesigem Untergrund, das in den Morgenstunden von der Sonne verwöhnt wurde. Auf den Spot mit den Steinen fütterte ich ein paar Tigernüsse mit Hanf und Sweet Nut Cloud Spod Mix. Auf dem kiesigen Spot fütterte ich statt Nüssen ein paar Boilies.
Nach dem alles auf seinen Platz lag, konnte ich mich zufrieden auf meine Liege legen und durch die Tür meines Titans die Umgebung beobachten. Ein Gefühl von Freiheit machte sich so langsam in mir breit und meine Gedanken fühlten sich wie ein Tagtraum an. Die Stunden gingen vorüber und die Sonne verschwand allmählich, hinter den Bäumen am gegenüberliegenden Ufer.
Die erste Nacht verlief ohne einen richtigen Biss, kein erhoffter Dauerton riss mich aus meinen Schlaf. Ab und zu meldete sich mal mein rechter Bissanzeiger, wohingegen der linke schwieg.
Heinz legt los
Bis Mittag ließ ich beide Montagen auf den Spots, um sie dann neu auszulegen. Gegen 16.00 Uhr kam mein Freund Heinz und wir begrüßten herzlich. Das letzte gemeinsame Fischen lag nun schon mehr als ein Jahr zurück, es gab also viel zu erzählen. Heinz platzierte eine Rute links von ihm nah am Ufer und eine auf einer Sandbank in 5,80m Tiefe. Die zweite Nacht brach herein und verlief wie die erste Nacht. Dann am Morgen gegen 08.00 lief Heinz‘ Rute nah am Ufer ab. Der Fisch übte direkt so viel Druck aus, dass Heinz ihn nicht stoppen konnte.
Der Fisch zog unbeirrt nach links um die Ecke, in einen anderen Seeteil. Soweit bis seine 0,60mm dicke Schlagnur an irgendetwas am Grund festhing. Heinz entledigte sich seiner Klamotten schnappte sich die Schlagnur und schwamm Richtung Fisch. Ein lautes „boahr - ist das Wasser noch kalt“, kam aus seinem Mund. Die Temperatur betrug gerade mal 17 Grad.
Das nächste was ich von Heinz hörte war ein lautes Fluchen. Die Schlagnur war gerissen und seine Enttäuschung konnte man seinem Gesichtsausdruck ablesen. So nah liegen beim Angeln Sieg und Niederlage zusammen.
Boilies statt Nüsse
Heinz zweite und meine dritte Nacht lag nun vor uns, meine Taktik blieb die Selbe. Lediglich verzichtete ich darauf, die linke Rute mit Tigernüsse zu bestücken. Ich sattelte vollständig auf Equinox Boilies um. Auf das Haar zog ich einen Sinker und ein Pop Up, der neuen Hellraiser Range in Washed-Out-Optik in der Geschmacksrichtung Green Zink von Geoff Kemp.
Heinz und ich, unterhielten uns noch bis tief in die Nacht. Immer wieder wurde der abgerissene Fisch von Heinz zum Gesprächsthema. Irgendwann, ich weiß nicht wie spät es war, vergruben wir unsere müden Körper in unsere Schlafsäcke. Am nächsten Morgen es war so gegen 07:00 weckte mich Heinz und machte mich auf meinen linken Hänger aufmerksam. Er klebte förmlich vor meinen Bissanzeiger. Was war geschehen, hatte ich einen Biss verpennt? Heinz nahm direkt meine linke Rute auf und fing an einzukurbeln. Jetzt sah ich, wie meine Schnur weit nach rechts zeigte.
Ich schälte mich aus meinen Schlafsack und übernahm meine Rute. Was in den folgenden 10 min geschah war schier unglaublich. Ich kurbelte die Schnur immer weiter ein und war mir überhaupt nicht sicher, ob noch etwas dran hing. Nach etlichen Metern Schnur einholen, änderte sich der Verlauf der Schnur komplett, Die geflochtene Robustika Schnur wanderte immer weiter nach links und ich holte erstmal ein dickes Krautbündel an Land, das sich in meiner Schnur verfangen hatte.
Glück im Unglück
Meter für Meter kurbelte ich die Schnur ein bis sie schließlich fast parallel am linken Ufer entlang verlief. Dann der Albtraum: mit gerader Rute stand ich am Ufer, die Schnur war gerissen. Einfach so? Dass konnte nicht sein, sie musste sich auch irgendwo verfangen haben. Geistesgegenwärtig schnappte Heinz sich eine von seinen Ruten und überwarf meine gerissene Schnur. Wie durch ein Wunder und mit verdammt viel Glück konnte er meine Schnur direkt beim ersten Wurf einfangen. Ich lief augenblicklich mit voller Montur ins Wasser und ergriff das Ende meiner Schnur, Stück für Stück holte ich per Hand meine Schnur ein und merkte jetzt zum ersten Mal, dass sich am anderen Ende etwas zappelte. Es hing wirklich ein Fisch am Haken.
Mein Gegenüber wurde so langsam immer lebhafter und ich musste seine Schläge mit meinen ausgestreckten Arm so gut es ging abfedern. Etwas großes, sogar sehr großes konnte ich erkennen, Heinz gab mir seinen Kescher und ich konnte mit viel Mühe meinen Gegner in den Kescher manövrieren. Es war geschafft und vor mir im Kescher lag ein massiver Schuppenkarpfen. Der Zeiger meiner Waage stoppte bei exakt 37 kg. Ein Freudenschrei hallte über den See. Wahnsinn - tausende Gedanken schossen durch meinen Kopf: Was wäre gewesen wenn… Es hätte alles so anders ausgehen können, aber es sollte so sein. Überglücklich, fast beschwingt setzte ich mich erstmal auf den Boden, nur um dann wieder aufzustehen und Heinz zu umarmen. Danke mein Freund!
Danke Genosse!
Die letzte Nacht für uns beide brach an und wir gaben noch mal alles. Neue Rigs wurden gebunden die Hakenspitzen dreimal überprüft. Mit viel Sorgfalt wurden die Köder neu ausgelegt und nach getaner Arbeit genehmigten wir uns ein kühles Blondes. Die letzte Nacht für uns beide, verlief wie meine erste Nacht - die Bissanzeiger schwiegen. Gegen Mittag beluden wir unsere Trollys und der Heimweg wurde angetreten.
Auf dem Weg nach Hause im Auto, ließ ich den Fang noch einmal Revue passieren. Meine Taktik ging auf. Abseits der Hot Spots konnte ich meinen Dicken fangen. Es hatte einfach alles gepasst. Natürlich war Genosse Glück auch im Boot! Auch wenn man einige Dinge bei unserem Hobby beeinflussen kann, Glück gehört einfach dazu!
Mirko Schulze















Wenn Kai und ich zusammen losziehen, suchen wir immer nach einem besonderen Erlebnis und natürlich nach einem neuen Abenteuer. Ganz nach der Devise: Je größer die Wasserfläche, umso größer das Freiheitsgefühl, begaben wir uns auch dieses Mal wieder auf einen Trip ins Ungewisse. Es sollte uns endlich wieder in Richtung Norden ziehen, wo die großen Binnenmeere mit ihrer Weite, Schönheit, ihrer ganz speziellen Atmosphäre und das große Unbekannte auf einen warten.Auf der Suche nach Freiheit und dem UnbekanntenNach einigen stressigen Arbeitstagen über den ersten Mai und Himmelfahrt sollten wir uns ein paar freie Tage so richtig gut tun. Spät nach der Arbeit machten wir uns noch auf den Weg. 280 Kilometer mussten runter geschruppt werden. Wir hatten die besten Voraussetzungen, denn das Wetter war für Anfang Mai endlich frühsommerlich. Stabiler Luftdruck und konstant starker Wind aus Nord-Ost peitschte über das riesige Wasser. Solche Bedingungen sind gerade an den großen Naturseen optimal, denn Wind bedeutet oft Fisch!Da wir erst recht spät aufbrechen konnten und erst bei Dunkelheit am Wasser ankamen, lagen unsere Ruten auch erst tief in der Nacht auf ihren Plätzen. In der ersten Nacht sollte es zunächst ruhig bleiben, was den Vorteil hatte, dass wir uns zunächst einmal richtig ausschlafen konnten. Da sind sieNach einem Kaffee am nächsten Morgen, ging es erst einmal auf die Suche nach den Karpfen. Die flachen Seebereiche waren dabei natürlich unsere Anlaufstellen. So hielten wir zunächst nach frischen Fraßlöchern im Kraut Ausschau, schließlich wurde Mathias in einer großen flachen Bucht fündig. Er entdeckte einige Karpfen im Schilf. Wir fuhren langsam an sie heran und ehe wir es merkten, waren sie plötzlich überall. Was war denn hier los?Die Fische boten uns ein absolutes Spektakel. Von Scheu war nichts zu merken. Die Brassen waren in diesem Gebiet am laichen und Brassenlaich steht nun mal ganz oben auf dem Speiseplan vom Karpfen. Selten kamen wir bisher in den Genuss, so etwas live mit zu erleben. Die Entscheidung den Platz zu wechseln stand sofort fest.Auf zu den KarpfenDer Aussenborder ließ das Schlauchboot im hohen Tempo über die raue See zurück zum Camp gleiten. Alles wurde fix kreuz und quer auf die Boote geschmissen, Spanngurt drüber, fertig. Auf zu den Karpfen. Schnell stand das Camp wieder mitten in der Pampa, bequem war es nicht gerade, aber das war uns wie immer egal. Dort zu sein, wo die Rüssler sind, ist uns stets das Wichtigste.Im flachen aufgewühltem Wasser kamen jetzt auffällige Pop Ups am Hinged-Stiff-Rig und Multi-Rigs zum Einsatz. Eine Handvoll Boilies dazu gefüttert sollte reichen für den schnellen Biss. Selbst beim Ablegen der Ruten sahen wir viele Karpfen. Mathias erste Rute lag keine 10 min, da rannte sie schon los. Einen Milchner mit über 1m länge konnte er daraufhin sicher landen.Die Krönung für MatzeDie Freude über den furiosen Start war riesig, hier sollte uns noch einiges erwarten, da waren wir beide uns ziemlich sicher. Es ging auch gut weiter. Jetzt war Kai an der Reihe mit einem richtig markanten Spiegler voller Laichausschlag. Das war schon heftig, denn die Karpfen bissen fast alle auf einer Fläche von vielleicht Dreißig Quadratmeter und das in solch einem riesigen See. Aber die Krönung sollte für Mathias erst noch kommen: Wir sahen zwischen den ganzen Fischen auch richtig dicke Muttis und auf solche hofften wir natürlich am meisten. Und unser Hoffen wurde erhört! Nachdem schon einige Karpfen auf der Habenseite waren, kam in der Dämmerung eine richtig fette Spieglerdame.Während des Drills konnte man trotz des flachen Wasser überhaupt nichts mehr erkennen, da der Fisch immer am Grund schwamm und alles aufwühlte. Der Fisch machte ordentlich Druck und zog kraftvoll seine Bahnen. Mathias war sofort klar, dass wird ein besserer sein. Als wir den Rogner endlich im Kescher hatten, wurde erstmal abgeklatscht und die Freude war riesengroß. Es war einfach der Wahnsinn was hier abging.Kai feiert GeburtstagAm nächsten Tag stand Kais Geburtstag an und als Geschenk von ganz oben, sollte er auch noch einen richtig dicken Carp abbekommen. Während des Frühstücks nahm ein typischer Meck-Pomm-Fisch, lang und mit riesigem Maul den einzelnen Pop Up am Multi-Rig im Schilffeld. Der Fisch wollte sich nicht so leicht geschlagen geben. Ein ewiges hin und her folgte bis sich endlich die Maschen des Keschers um den Fisch schlossen. Sicher saß der 4er Choddy Haken in der Unterlippe. Darauf mussten wir gleich doppelt anstoßen, wie es sich für einen Geburtstagsfisch gehört, mit einem leckeren Glas Wodka-Tonic. Auch dieser Morgen lief zunächst weiter wie am Schnürchen. Jeder von uns fing noch zwei weitere Karpfen.Die Fische sind wegAb dem Mittag wurde es plötzlich ruhiger. Der Luftdruck fiel rasant und der Wind schlief ein, von den Karpfen war direkt nicht mehr allzu viel zu sehen. Wir überlegten was wir jetzt machen sollten? Bleiben und versuchen eventuell noch ein paar übergebliebene Fische zu fangen? Oder von neuem auf die Suche zu gehen? Am Ende beschlossen wir zu bleiben, da wir am nächsten Morgen sowieso früh packen mussten, um wieder pünktlich auf Arbeit zu sein. In der Nacht und in den Morgenstunden blieb es soweit ruhig bis auf einen Satzkarpfen und Brassen war nichts mehr zu fangen. So ist das eben an solch großen Naturgewässern, Sternstunden sind immer ganz nah, aber genauso schnell auch wieder in weite Ferne gerückt.Wir kommen wieder!Das für uns das Angeln an solch großen, unerforschten Seen etwas ganz Besonderes ist, habt ihr eingangs schon erfahren und aus unserer Feder natürlich auch schon des Öfteren gelesen. Deshalb verwundert es natürlich auch nicht, dass unser Entschluss fest steht schon bald wieder zurückzukehren um neue Abenteuer an den riesigen Naturseen im Nord-Osten der Republik zu erleben. Wenn wir beide uns frei fühlen können, dann ist es genau an diesen Orten, an Orten, wo das Wasser unendlich ist.Kai und Matze
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Yeahr: Felix Pinedo haut eine brandneue Folge seiner Urbancarp-Reihe raus! In Teil 3 besucht er Kumpel und Zilla-Buddy Tim Scheibner im wilden Osten. Gemeinsam beangeln sie ein Kultgewässer, in dem auch schon Michael Schützenmeister in Vom Wasser 1 ein Phantom gejagt hat ;-)Der CC Moore Teamangler schafft es wieder mit cooler Mucke und clever arrangierten Aufnahmen einen sehr sehenswerten Kurzclip zu gestalten, der innerhalb der Szene sicher wieder für Furore sorgen wird. Prädikat: sehr sehenswert!Natürlich zeigen die Beiden nicht nur das urbane Kanal-Ambiente, sondern fangen auch ordentlich Fisch. Karpfen auf Karpfen landet im Kescher von Tim und Felix.Doch jetzt genug der Worte - los geht's mit Urbancarp - Part 3:Hier geht es zu allen Beiträgen von, mit oder über Felix Pinedo auf Carpzilla:http://www.carpzilla.de/search/node/felix%20pinedoHier geht es direkt zu den ersten zwei Teilen von Urbancarp:http://www.carpzilla.de/search/node/urbancarp
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Die Youngsters von der englischen Boilieschmiede CC Moore sind derzeit mächtig im Gespräch. Richard Lehe fing im Herbst 2015 den bosnischen Rekordkarpfen und produziert tolle Videos. Auch sein Team-Kollege Felix Pinedo liefert ein starkes Video nach dem anderen. Ganz nebenbei fing er auch noch den Rekordfisch in seinem Kanal.Was hat es mit den beiden Jungs auf sich? Was ist das Geheimnis ihrer jüngsten Erfolge? Was treibt sie an? Wir haben Richard und Felix zum Interview geladen!Carpzilla: Hallo Felix und Richard, ihr seid nun seit etwa einem Jahr Teamangler bei CC Moore. Wie hat es sich angefühlt als eine in ganz Europa anerkannte, englische Köder-Firma bei euch anklopfte und was sind eure Aufgaben als Teamangler bei CC Moore?Richard: Es ist mittlerweile 11 Jahre her, dass ich zum ersten Mal in meinem Leben ein CC Moore Produkt in den Händen hielt. Damals kaufte ich es bei der Eröffnung von EuroCarp auf die Empfehlung von Jan Pirzkall. Seitdem gab es immer CC-Moore-Produkte, welche mich begleiteten, da mich die Qualität von Anfang an überzeugte. Nach so vielen Jahren für diese Firma fischen zu können, war für mich ein besonderes Gefühl, fast schon eine Ehre. Was meinen Aufgabenbereich anbelangt bin ich glücklicherweise nicht zu stark eingebunden. Ich stehe im Angelcenter EuroCarp jederzeit als Ansprechpartner für CC- Moore-Produkte zur Verfügung und teile dort gerne meine Erfahrungen mit Kunden.Darüber hinaus gebe ich ähnlich wie Felix in meinen Videos Einblick über die von mir verwendeten Produkte. Ansonsten bin ich recht frei von Druck seitens CC-Moore, was mir eine große Hilfe ist, da mein Studium und die Arbeit mich häufig zeitlich stark beanspruchen.Felix: Als sich CC Moore bei mir meldete war die Freude groß! Unsere Aufgaben als Teamangler sind natürlich die Köder auf Herz und Nieren zu testen. Des Weiteren möchten wir natürlich unsere Erfahrungen, die wir am Wasser mit den Ködern gesammelt haben, mit anderen Anglern teilen. Das geschieht meist im Internet oder auf Messen.Carpzilla: Richard, zunächst nochmal Glückwunsch zum bosnischen Rekordkarpfen. Das muss ein unbezahlbares Gefühl sein. Aber wie bist Du ausgerechnet darauf gekommen nach Bosnien zum Angeln zu fahren?Vielen Dank! Es war ein unbezahlbares Gefühl, ein Stück Unendlichkeit was für kein Geld der Welt zu kaufen ist. Ich bin im Rahmen meiner Fischerei noch nie Scheu vor neuen Erfahrungen gewesen. Ich habe immer das Abenteuer gesucht und bin durch die Angelei schon viel rumgekommen. Bosnien stand allerdings nie in meinem Fokus. So war es Jan, mein guter Freund und Chef im Angelladen, der mir dieses Reiseziel vorschlug. Ich zögerte nicht eine Sekunde und schloss mich diesem Vorhaben an.Carpzilla: Wie sind die Bedingungen vor Ort im Vergleich zum westlichen Europa und wie gestaltet sich die Gewässersuche in einem Land, aus dem so wenig bekannt ist?Richard: Bosnien hat mich in jederlei Hinsicht überrascht. Es ist ein schönes Land, auch wenn vielerorts die Spuren des Krieges in den 90iger Jahren noch nicht verwischt sind. Dennoch fühlte ich mich dort von der ersten Minute an wohl. Die Landschaft ist toll und die Begegnungen mit den Menschen von Herzlichkeit geprägt. Was die Gewässerwahl anbelangt verweise ich immer wieder auf den größten Spicker den das Netz für Angler bereithält. Google Earth ermöglicht tolle Einblicke in alle Bereiche die einen Karpfenangler interessieren könnten. Die Umgebung, die Größe eines Gewässers, ja sogar die Struktur lässt sich sehr gut ergründen. Den letztendlichen Entschluss fällten Jan und ich nach Gesprächen mit Einheimischen. Es ist zu Erwähnen, dass wir den großen Vorteil haben, einige Bosnier als Kunden im Angelladen zu haben. Im Gespräch mit den Kunden wurde schnell klar, dass unsere Gewässerwahl keine schlechte war, was sich im Nachhinein bestätigen sollte.Carpzilla: War es Deine erster Trip nach Bosnien, wieviel Zeit stand euch zur Verfügung und wie war Deine Taktik vor Ort?Richard: Es war mein erster Ausflug in dieses Land, aber bereits dieses Jahr ist der nächste Trip dorthin geplant. Jan und ich hatten zwei Wochen Zeit den Seebewohnern vor Ort auf die Schliche zu kommen. Diese machten es uns nicht immer einfach. Während unseres Aufenthaltes sind wir sechs Mal gemoved, um den Fischen auf die Spur zu kommen. Am Ende war das ein entscheidender Faktor, denn dadurch gelang es uns die Fische irgendwann zu stellen. Meine Taktik hatte ich im Vorfeld bereits lange ausgefeilt. Die Vorgehensweise dabei war, Strukturen zu finden, an denen die Fische früher oder später vorbeikommen und natürlich das Gewässer intensiv zu beobachten, um Fische ausfindig zu machen.An heißen Spots fütterte ich dann großzügig und konnte auch tolle Fische fangen. Nach einigen Tagen begann ich allerdings mindestens eine Rute anders zu fischen als die Einheimischen. Sie angelten meist auf große Distanz, befischten augenscheinliche Strukturen und brachten massiv Futter ein. Also begann ich Ruten kurz zu fischen, Single-Hookbaits zu verwenden und kleine unauffällige Futterplätze zu gestalten. Dieses Umdenken brachte mir nicht die Masse an Fisch, aber eben die ganz besonderen.Carpzilla: Richard, wieviel Potential bietet Bosnien für Karpfenangler aus dem Ausland, würdest Du sagen es ist ein sicheres Reiseziel?Ich glaube Bosnien bietet großes Potential für Karpfenangler. Die Menschen vor Ort sind herzlich in einer Form, wie ich es in keinem anderen Land jemals erlebt habe. Die Gewässer, die ich vor Ort gesehen habe, waren alle sehr gepflegt und wunderschön. Die Fische werden schon seit vielen Jahren zurückgesetzt und ich vermute in vielen Gewässern große Fische.Der einzige Wermutstropfen für einige Angler könnte sein, an den meisten Gewässern die Benutzung von Wasserfahrzeugen jeglicher Art untersagt ist. An dem Gewässer, das Jan und ich befischten, waren an fast allen Stellen Wurfweiten von 130 Meter und mehr erforderlich.Das ist schon eine Herausforderung gerade im Bezug auf das Füttern. Dieser Herausforderung sollte man sich bewusst sein, wobei auch klar ist, dass nicht an jedem Gewässer in Bosnien große Wurfweiten erforderlich sind.Wer bereit ist für Trips ins Ungewisse, kann wahre Sternstunden erleben. Was die Sicherheit anbelangt kann ich mich nur nochmal wiederholen und ruhigen Gewissens behaupten, mich selten in einem fremden Land so wohlgefühlt zu haben.Carpzilla: Kommen wir zu Dir Felix. Mit Deinen Videos hast Du Dir innerhalb kürzester Zeit einen Namen gemacht. Zudem wird die Qualität Deiner Clips immer besser. Wie bist Du dazu gekommen, welchen Stellenwert hat die Filmerei bei Deiner Angelei?Felix: Das Filmen gehört zu meiner Angelei einfach dazu. Egal ob im Sommer oder im Winter, die besten Momente lassen sich besser auf einem Film festhalten als auf einem einzelnen Bild. Mittlerweile kann ich einiges an Wissen auch aus meiner Ausbildung zum Kameramann/Cutter einfließen lassen. Die Möglichkeit, den Job und das (Hobby) zu kombinieren ist natürlich perfekt.Carpzilla: Neben deinen Videos begeisterst Du aber auch Du mit dicken Fischen. Anfang des Jahres warst Du in Kroatien und dann hast Du ja auch noch den längst verschollen geglaubten Kanalkarpfen gefangen, den Mark zuletzt 2011 auf der Matte hatte. Kannst Du uns etwas mehr dazu verraten?Felix: Klar! Ob der große Schuppi noch im Kanal umher schwamm war ungewiss, jedoch bestand die Chance dass dieser Fisch noch lebt. Deswegen verbrachte ich auch, wie die letzten Jahre zuvor, meine ersten Sessions im Jahr am Sportbootbecken. Nach etlichen Sessions mit vielen guten Fischen, gelang es mir dann auch endlich die Kanal-Legende zu fangen. Das Gefühl solch einen Fisch im Kescher zu haben ist unbeschreiblich. Da geht man sogar bei eiskaltem Wasser freiwillig für die PB-Taufe im Kanal schwimmen.Carpzilla: Hast Du Angst um die Stelle, an der du den 28-kg-Schuppi gefangen hast? Immerhin erkennt man sie ja im Video?Felix: Angst um die Stelle hab ich eigentlich nicht. Ich bin ja schließlich nicht der Erste, der dort den einen oder anderen Karpfen vor die Kamera hält! Der Angeldruck an diesem Spot ist seit einigen Jahren enorm. Das macht die Angelei dort für mich aber umso interessanter...Carpzilla: Wahnsinn was ihr beiden in den letzten Monaten gerissen habt! Da können sich einige alte Hasen noch eine Scheibe von Abschneiden. Doch wie sieht die Zukunft aus? Was sind eure Pläne nach diesen riesigen Meilensteinen in eurer noch jungen Anglerlaufbahn?Richard: Da ich in meinem Leben viele Dinge bezüglich des Angelns selbst erlernt und perfektioniert habe, blieb es mir umso mehr im Gedächtnis, wie sehr mir Tipps geholfen haben, den richtigen Weg zu finden. Es gab immer wieder Menschen, die mir die Augen geöffnet haben, was wichtige Grundhaltungen wie Nachhaltigkeit und die Liebe zur Natur bei mir gefördert haben.Ich möchte auch in Zukunft diese Erfahrungen weitergeben und werde daher weiter an meinen Videos arbeiten, die nicht immer nur den Karpfen im Fokus haben. Darüber hinaus ist es mir wichtig, nie das Feuer in den Augen zu verlieren, wenn die Rute abläuft. Klar, ist ein großer Fisch etwas Besonderes, aber spätestens im Winter werde ich an meinen kleinen Flussaltarm zurückkehren und mich freuen, wenn mir der Winter einen kleinen Zehn-Pfünder schenkt.Diese Liebe zu dem, was wir am Wasser treiben, möchte ich nie missen. Ansonsten komme ich langsam in ein Alter, wo auch andere Dinge des Lebens in den Fokus rücken. Ich werde mich daher auch auf mein Studium und die berufliche Perspektive konzentrieren und hoffe vielleicht irgendwann eine Frau zu finden, die meine Liebe zum Wasser und der Natur teilen kann oder den Wahnsinn zumindest duldet =D.Felix: Eigentlich hab ich nur ein Ziel vor Augen, ich möchte so viel Zeit wie nur irgendwie möglich am Wasser verbringen. Denn etwas Geileres gibt es für mich nicht!Carpzilla: Jungs, wir finden eure Einstellung echt klasse und freuen uns auf eure nächsten Projekte und Veröffentlichungen. Danke für das tolle Interview – wir drücken euch weiterhin die Daumen!
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Die EAGLEPUNX sind zurück! „Echo“ heißt der fünfte Teil der Serie von und mit Alex Sludge Hager und Gerold Paul. Die Reihe bezeichnet Video-Clips im Blair-Witch-Project Stil. Sie gibt Einblicke in ihre gemeinsamen Sessions an einem mysteriösen Gewässer, von dem nur wenig bekannt ist. Die Geheimnisse der sogenannten „Skeleton Bay“ zu lüften, ist ihre gemeinsame Mission.Geheimnisvoll und etwas gruselig kamen die ersten vier Teile da her und in dieser Manier wird auch jetzt weiter gemacht: Gestalten im Unterholz, hektisches Atmen und markant gezeichnete Karpfen mit massiven Körpern in Dschungel ähnlicher Umgebung bilden die Kulisse für „Echo“. Das ganze wird untermalt von bizarren und immer fesselnden Klängen. Wir freuen uns schon jetzt auf die Fortsetzung…Hier geht es zu allen EAGLEPUX-Teilen auf Carpzilla:http://www.carpzilla.de/search/node/eaglepunxHier geht es zu allen Beiträgen von, mit und über Alex Sludge Hager:http://www.carpzilla.de/search/node/sludgeHier könnt ihr direkt, den neuesten, fünften EAGLEPUNX-Clip „Echo“ sehen:
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