Er hat uns in den letzten Jahren immer wieder mit wunderbaren Momenten versorgt, die er mit seiner Kamera für Nash eingefangen hat: Thilo Schulze! Doch im letzten Update seines Videosformates kündigt Thilo an, künftig nicht mehr für die britische Tackle- und Baitschmiede zu arbeiten. Welchen Weg er jetzt einschlägt und was er von seiner Zeit bei Nash am meisten vermissen wird, hat er uns im Interview beantwortet:
Carpzilla: Hi Thilo, wir freuen uns sehr, dich zum heutigen Interview begrüßen zu dürfen. Im neuesten und gleichzeitig auch letzten Part deines Videoformats „Thilos Update“ sprichst du über deine Kündigung bei Nash. Fass doch noch einmal kurz zusammen, wie du überhaupt zu Nash kamst, was du dort gemacht hast und wie lange du für Nash gearbeitet hast?
Thilo: Vielen Dank erstmal für eure Anfrage zu diesem Interview. Ich habe die letzten 2 ½ Jahre für die englische Angelgeräte Firma Kevin Nash Tackle & Baits gearbeitet. Und da genauer gesagt als Video Creator. Das ich überhaupt die Chance hatte, diesen Job zu bekommen, war definitiv auch den Umständen zu verdanken. Kurz vor meiner Einstellung hat Marc Voosen seinen Job als Social Media und Marketing Chef in Deutschland angetreten. Eine seiner ersten Aufgaben war es, einen Video Creator für Deutschland & Österreich zu suchen. So kam es dazu, dass wir uns im Frühsommer 2018 in Köln getroffen haben und ein ersten Dreh durchgeführt haben. Außerdem nutzten wir die Zeit, um Grundlegende Dinge über diesen Job zu besprechen und darüber, was ich erreichen möchte. Am letzten Morgen gingen wir dann in der Nähe des Sees Frühstücken und dort fragte mich Marc dann final, ob ich Interesse hätte, diese Stelle anzutreten. Ich war natürlich begeistert und nahm sie voller Euphorie an. Innerhalb der nächsten vier bis fünf Monate festigte sich dann alles und so begann ich offiziell am 01.10.2018 meinen Job bei Nash. Zwar war das der offizielle Arbeitsbeginn, allerdings war ich bereits im September auf meinem aller ersten richtigen Dreh, welcher damals zusammen mit meinem guten Freund Max Egger in Kroatien stattfand.
Carpzilla: Nach all den Jahren, in denen du natürlich auch viel Zeit mit bekannten Anglern verbracht und so manche Freundschaft geschlossen hast, für was bist du Nash und dem Team besonders dankbar?
Thilo: Nash ist wie eine große Familie und das nicht nur innerhalb von Deutschland. Wie du selber schon gesagt hast, ich habe superviele Leute über meine Arbeit kennengelernt, die ich zum Teil inzwischen auch zu meinen Freunden zähle. Ich erinnere mich gut an einen Roadtrip zusammen mit Alan. Die Zeit, die wir zusammen im Auto verbracht haben, wurde weder über das Angeln noch über Karpfen gesprochen. Vielmehr ging es darum, was wir uns eigentlich vom Leben wünschen, was unsere Ziele sind, wie wir gewissen Dingen gegenüberstehen und andere Dinge, die man definitiv nicht andauernd mit jedem bespricht. Zwar war Alan neben Marc mein Chef, allerdings hatte ich nie so recht das Gefühl von Chef, weil einfach immer eher ein Verhältnis wie zwischen Freunden bestand. Ein anderes Beispiel für das Verhältnis untereinander ist ein Trip im Sommer 2019 gewesen. Ziel war es, dass Marc und ich uns in Köln treffen und neben einem Carpzilla Podcast bei Christopher noch ein Oberflächen-Video filmen. Aufgrund von Temperaturen über 38 Grad hatte sich das mit dem Angeln jedoch relativ schnell gegessen. Also stand schnell die Frage im Raum, was wir nun den letzten Tag machen würden...Am Ende landeten wir in einem Pool einer Saunalandschaft, in welcher man uns eher für ein Paar als für Arbeitskollegen hielt…haha
Von all diesen Situationen gibt es noch weitaus mehr und genau diese sind auch dafür verantwortlich, das eben so ein familiäres Verhältnis innerhalb der Firma besteht. Genau dafür bin ich Nash auch Dankbar. Hinzu kommen natürlich noch Dinge wie z.B. die Freiheit, die man genießet. Zwar war ich immer Angestellter, aber das Gefühl hatte ich nie so wirklich...viel mehr hat es sich schon damals angefühlt, wie eine selbstständige Arbeit, was mir definitiv den Schritt für die Gründung meiner eigenen Firma erleichtert hat.
Carpzilla: Von welchen Erfahrungen wirst du auch im neuen Job noch profitieren?
Thilo: Kurz und knapp: von allem! Ganz egal ob es die Planung und Vorproduktion betrifft, der Dreh an sich oder auch die Vermarktung. Ich werde weiterhin in der Angelbranche arbeiten und definitiv auch in der Zukunft weiter von all meinen Erfahrungen aus der Nash Zeit profitieren!
Carpzilla: Als Videographer muss man das Angeln oftmals hinten anstellen. Wie bist du damit umgegangen und wie hat sich deine private Angelei durch den Job in der Angelbranche verändert?
Thilo: Knapp das gesamte erste Jahr bei Nash habe ich immer nebenbei mit geangelt. Allerdings habe ich mit der Zeit gemerkt, dass ich meinen eigenen Ansprüchen, was das filmen betrifft, nicht gerecht werden kann, wenn ich ständig auch mit am Angeln bin. Inzwischen bin ich der festen Überzeugung, das man nicht beides machen kann, wenn man ein makelloses Produkt abliefern möchte. Ganz egal ob beim Filmen oder beim Angeln. Beides erfordert maximale Power und durch das tun beider Dinge wird immer der ein oder andere Mega Shot fehlen oder die Rute etwas zu spät am Platz liegen...in meinen Augen auch eine der wichtigsten Erfahrungen aus dieser Zeit. Im letzten Jahr bei Nash war es dann so weit, dass ich meine private Angelei nahezu eingestellt habe. Dies resultierte daraus, dass so viele Drehs an Orten stattgefunden haben, die manch anderer Angler eventuell einmal in seinem Leben genießt. Das hat dazu geführt, dass mir einfach die Motivation etwas gefehlt hat. Wenn man nämlich erst drei Wochen in Slowenien ist und nach fünf Tagen wieder weiter nach Frankreich fährt, überlegt man es sich doppelt, ob man nun den Stress und Aufwand betreibt, dazwischen noch eine Nacht an einem Kanal in Berlin zu fischen. Aktuell merke ich, dass diese Distanz verdammt gutgetan hat. Seit einigen Monaten freue ich mich wieder auf die neue Saison und darauf endlich wieder loszulegen!
Carpzilla: Eine Frage, die bestimmt vielen Lesern unter den Nägeln brennt: Warum hörst du überhaupt bei Nash auf und wie geht es weiter?
Thilo: Der Grund für das Aufhören bei Nash liegt darin, dass ich meinen eigenen Weg gehen möchte und meine Medienagentur, die ich im letzten Jahr gegründet habe, weiter voranbringen möchte. “Hurricane Media” ist der Name der Agentur und insgesamt zählen aktuell fünf Leute zum festen Team. Neben Videoproduzenten wie mir sind es Mediengestalter, Grafiker, Webdesigner und Fotografen, die an sämtlichen Projekten mitarbeiten. Ein weiterer Grund ist ein Herzensprojekt von mir, was nun seit über einem Jahr gedanklich in der Vorbereitung ist. Es geht um einen On-Demand-Video-Streaming-Service zum Thema Angeln. Mit der Besonderheit, dass auf sämtliche Arten von bezahlter Werbung verzichtet wird und die gesamten Inhalte von meiner Median Agentur in hoch professioneller Qualität produziert werden.
Carpzilla: Kannst du uns schon etwas über deinen neuen Arbeitgeber verraten oder über Aufgaben und Projekte, die dich dort erwarten?
Thilo: Ich bin jetzt selbstständig tätig und damit mein eigener Arbeitgeber.
Was ich jedoch sagen kann, ist, dass wir mit unserer Medienagentur auch weiterhin Auftragsarbeiten für Firmen aus dem Angelbereich machen werden. Aktuell arbeiten wir z.B. verstärkt mit der Firma “Zeck” zusammen, für die wir als Dienstleister Angel- und Produktvideos produzieren. Wir sind also nicht als Teamangler oder etwas Ähnlichem mit Firmen verbunden, sondern erledigen Auftragsarbeiten für Firmen oder Einzelpersonen als Dienstleister.
Wie bereits in meiner Antwort davor erwähnt, werden wir außerdem sehr stark an unserem Stream arbeiten. Wichtig zu wissen ist, dass dieser wirklich komplett unabhängig von allen Firmen produziert wird. Wir möchten mit Nax Stream eine neue Quelle für Video Content rund um das Thema Angeln schaffen.
Mit unseren wöchentlich neuen Filmen und Serien wollen wir Unterhalten, Informieren und Inspirieren. Getreu unserem Motto #justfishing wollen wir den Leuten eine Quelle komplett ohne Werbung und Produktplatzierungen von Herstellern bieten. In einer durchgehend hohen konstanten Qualität, die es so aktuell noch nicht in der Angelbranche gibt…
Diesen Samstag (20.03.21) launched unsere Plattform in der Early Bird Version und vielleicht ist das die richtige Zeit, noch mal genauer über die Zukunft von Nax Stream und unser allgemeines Vorhaben zu sprechen.
Carpzilla: Vielen Dank für deine Zeit und das Interview, Thilo! Wir wünschen dir auf deinem Weg alles Gute!
Thilo: Vielen Dank an Euch für dieses Interview und hoffentlich hören wir uns demnächst wieder.
Das Interview führte David Rosemeier.
Mehr von Thilo findet ihr unter anderem auf seinem Instagram-Account.













Jeden Herbst findet auf einem Landgut im Herzen Englands die Nash Expo statt – eine Trade Show der exklusiven Art, geladenen Gästen aus Presse und Handel vorbehalten. In diesem Jahr war Christopher Paschmanns für Carpzilla vor Ort und kam mit reichlich Eindrücken und einem verbotenen Video zurück! Filmen verboten!Filmen, Fotografieren? Verboten! Auf der Nash Expo werden die brandheißen Neuheiten für die kommende Saison, also lange vor Markteinführung gezeigt. Und die sind für die breite Öffentlichkeit erst mal streng geheim!OK, auch nur bis ein paar Wochen nach der Show. Doch wir haben trotzdem Kopf und Kragen riskiert, um euch den heißen Nash Stuff auf Foto und Video zu bannen! Dazu hat sich Christopher einfach Thilo Schulze, den Nash-Videographer, der ebenfalls vor Ort war, zur Seite genommen und Marc Voosen geschmiert, um vor dem Toreöffnen der Veranstaltung eine Runde durch die heiligen Tackle-Hallen drehen zu dürfen.Was dabei herauskam? Das seht ihr im Video!Innovation trifft Funktion und StyleNash ist angesagt, daran besteht aktuell wohl kein Zweifel! Und wer sich das anstehende Produktportfolio ansieht, der versteht schnell warum: Viele Produkte sind innovativ und wirklich durchdacht, dazu kommen sie in coolem „carpy“ Style.Beispiele gefällig? Die neuen Sleep Systems kommen mit Memory Foam Matratze, einer Aufnahme für die Power Bank und einem USB-Anschluss fürs Handy-Ladekabel. Die eh schon angesagten Scope Ruten gehen mit Vollkorkgriffen an den Start.Der Hook Doctor ist eine Akku-betriebene Schleifmaschine für Haken, mit dem Bushwhacker Baiting Pole System lassen sich ein Kilo Futter samt Rig über 40 Meter weit hinausschieben – und präzise unterm Busch ablegen.Die brandneuen Trail Boots erinnern an hippe Trekking Boats und für das Camo Design der überarbeiteten Taschen-Range ist der Designer im Laubwald wandern gegangen. Für jeden was dabeiNash kommt 2020 nicht nur mit coolen Designs und praktischen Produkten, sondern auch mit weitem Blick auf die breit gefächerte Passion, die das Karpfenangeln nun mal ist:Mit dem Base Camp zum Beispiel bietet Nash eine regelrechte Raumstation fürs Ufer, Platz für Freunde, die ganze Familie, „Sofa“ und Kochstelle.Mit dem Scope Tactical Bivouac hingegen eine ultra kompakte Lösung für den besonders mobilen Angler. Ja, Nash ist auf dem Vormarsch mit einer breiten und doch hoch spezialisierten Range aus Produkten für jede erdenkliche Situation des Karpfenangelns.Wir sind uns sicher, dass diese gut angenommen wird und halten euch hier auch weiter auf dem Laufenden – ach und übrigens: Christopher ließ sich bereits ein großes Nash-Gewinnspiel für Carpzilla+ zusagen und diesmal wird es richtig deftige Preise geben!
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Der März neigt sich dem Ende entgegen und wieder liegt ein ereignisreicher Monat hinter mir! Das Ende der Messesaison fiel ziemlich genau auf den Frühlingsanfang und nun dreht sich mein Alltag zunehmend mehr um die Produktentwicklung als auch den Organisation und Umsetzung diverser Filme und Marketingideen für Nash. Mit anderen Worten: Es wird wieder geangelt!Saisonstart nach MaßEingeläutet wurde meine Saison so richtig mit einer genialen Wintersession im Anschluss an die Cat&Carp Expo in Berlin. Ich mache kein großes Geheimnis daraus das die Winterangelei weder meine Leidenschaft, noch meine Stärke ist. Im Osten der Republik gibt es jedoch ein sehr spezielles Revier, in welchem wir für einen Dreh für einige Tage zu Gast sein durften.Schlamm, Frost und Flusskarpfen bestimmten für einige Tage meine Welt und ohne zu viel zu verraten, denn das Video hierzu folgt erst im kommenden Winter: Alan Blair und Thilo Schulze haben sich gegen alle Widrigkeiten gestellt und dort unglaubliches Videomaterial zusammengetragen. Eine komplett surreale Umgebung gepaart mit kampfstarken Fischen mitten im Winter. Fast hätte ich mich daran gewöhnen können ;-) Meine Aufgabe war in diesem Fall eher die des Teamrunners und auch wenn ich selber glücklich genug war, einige tolle Fische fangen zu dürfen, so ging es mir primär darum den beiden den Rücken frei zu halten und mit täglichen Fahrten zum Supermarkt oder Dönermann dafür zu sorgen, dass die Moral auf einem hohen Niveau blieb.Unterwegs mit Steve BriggsDie fast schon legendäre Hausmesse bei der Angelsportzentrale Herrieden durfte ich unter anderem mit Tobias Steinbrück und Steve Briggs bestreiten. Steve kam hierfür extra aus England angereist und ich holte ihm auf dem Weg in Frankfurt am Flughafen ab. Die Fahrt nach Herrieden nutzten wir für einen gemütlichen Plausch.Wenn Steve einem von seinen Trips zum Cassien in den 90ern oder von den Anfangszeiten am Rainbow Lakes erzählt - als man noch einfach spontan dort aufschlagen konnte, weil keiner den See befischen wollte - höre ich jedes Mal gespannt zu.Neben einer “lebenden Legende“ im Auto zu sitzen ist eine Sache, mit ihr zu fischen natürlich nochmal eine ganz andere und so gehört meine Erinnerung an einen gemeinsamen Trip vom Meik Pyka, Steve und mir an einem See in Slowenien, zu einem meiner persönlichen Highlights. Zusammen mit unseren Frauen und natürlich Meiks Sohn Beat lebten wir wie eine große bunte Familie für einige Tage am Ufer eines wunderschönen Sees. Ich könnte hier seitenweise darüber berichten, doch das soll Meik zu gegebener Zeit tun, denn ich weiß, dass diese Tour Bestandteil seines Buches werden soll, an dem er arbeitet.Helle gegen dunkle Pop UpsZurück zu Hause konnte ich den Drang zu fischen, dann auch nicht mehr wirklich unterdrücken und fand mich schnell an einer kleinen Kiesgrube mit sehr gutem Bestand wieder. Wie jedes Jahr hatte ich insgeheim das Ziel vor meinem Geburtstag am 10.März hier meinen ersten Fisch zu fangen.Den See befische ich schon seit über zehn Jahren und noch immer ist er ein unglaublich gutes Wintergewässer. Ohne jegliches Futter - es herrscht ein generelles Anfütterverbot - war ich einige Male vor Ort und konnte bei jedem Besuch meinen Fisch fangen.Chod Rigs bestückt mit gelben Pop Ups am Tage und Cultured Pop Ups in der Nacht, brachten bei jedem Trip den Erfolg. Erstaunlich fand ich, wie krass sich das Verhältnis der gefangenen Fische auf grelle Farben am Tag und attraktive “Futter“-Pop Ups in der Nacht verteilte. Sobald es hell wurde, fingen die grellen Kugeln deutlich mehr, während die mit Attraktoren vollgepumpte Hülle der Cultured Pop Ups nachts davonzog. Natürlich eine Momentaufnahme an einem Gewässer mit starkem Bestand, aber definitiv auch Material für weitere Gedanken.Location mit dem fliegenden AugeLetzten Freitag konnten wir in Köln zum ersten Mal Temperaturen jenseits der zwanzig Grad Marke verbuchen und auch wenn mir die Zeit für eine richtige Session fehlte, so war ich doch wieder mit der Drohne bewaffnet unterwegs. Ich wusste, dass die Sonne die Fische an die Oberfläche locken würde und so fand ich sie dann auch sehr schnell. Was für ein Anblick…Leider fand ich sie im tiefsten Schongebiet. Auch wenn ich hier nicht fischen durfte, reichte es mir doch den Fischen einfach nur von oben zuzuschauen, wie sie langsam ihre Kreise zogen. Man konnte klar sehen, wie langsam sie im Vergleich zum Sommer schwammen und selbst das von mir eingeworfene Brot wurde über Minuten ignoriert. Auch an einem anderen Gewässer konnte ich die Fische schnell ausfindig machen. Darunter ein richtig großer Fisch, der unter einigen Ästen ruhte und die Sonne genoss. Hier durfte ich fischen und so war eine kurze 6ft Rute schnell mit einer sinkenden Brotflocke bestückt und mit laufender GoPro auf dem Kopf, schlenzte ich die Brotflocke in sein Sichtfeld. Der Fisch reagierte prompt und kam zielstrebig auf diese zu geschwommen. Nichts ist für mich aufregender als dieser Moment. Was danach passierte, ist schwer zu beschreiben, da es selbst auf dem Video kaum zu erkennen ist. Irgendwie muss der Fisch den Köder verfehlt haben, verharrte kurz über der Stelle und drehte dann langsam ab. Ich schaute auf meine Schnur - bereit anzuschlagen bei der leichtesten Bewegung. Doch nichts geschah. Nachdem der Fisch wieder zwischen den Ästen verschwand, lupfte ich die Brotflocke wieder genau von der Stelle, an der ich sie geworfen hatte. Ob der Fisch den Köder wirklich im Maul hatte oder nicht? Ganz ehrlich, ich weiß ich nicht.Wenn dir Kevin Nash Frühstück serviert!Am kommenden Morgen ging es wieder nach England. Die “Big One“, eine der zwei größten Messen in England stand für das Wochenende an, gefolgt von einigen Meetings im Nash HQ am Montag. Da wir am Morgen schon früh um sechs starteten, lud mich Kevin ein, die Nacht in seinem Haus zu übernachten, welches direkt neben den Büros gelegen ist. Da sitzt man dann als einfacher Junge aus Köln-Porz auf Kevin Nashs Couch und bekommt morgens Frühstück gemacht: „Living the dream“, ging mir dabei nicht nur einmal durch den Kopf.Wir hören uns,Marc Voosen
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Nach der Messe ist vor der Messe und vor dem Saisonstart - so für Marc Voosen zumindest. Bevor er seine Energie wieder voll den Karpfen widmet, ging es für ihn und seine Jungs noch zum Raubfischangeln an den Ebro in Mequinenza..
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Die Youngsters von der englischen Boilieschmiede CC Moore sind derzeit mächtig im Gespräch. Richard Lehe fing im Herbst 2015 den bosnischen Rekordkarpfen und produziert tolle Videos. Auch sein Team-Kollege Felix Pinedo liefert ein starkes Video nach dem anderen. Ganz nebenbei fing er auch noch den Rekordfisch in seinem Kanal.Was hat es mit den beiden Jungs auf sich? Was ist das Geheimnis ihrer jüngsten Erfolge? Was treibt sie an? Wir haben Richard und Felix zum Interview geladen!Carpzilla: Hallo Felix und Richard, ihr seid nun seit etwa einem Jahr Teamangler bei CC Moore. Wie hat es sich angefühlt als eine in ganz Europa anerkannte, englische Köder-Firma bei euch anklopfte und was sind eure Aufgaben als Teamangler bei CC Moore?Richard: Es ist mittlerweile 11 Jahre her, dass ich zum ersten Mal in meinem Leben ein CC Moore Produkt in den Händen hielt. Damals kaufte ich es bei der Eröffnung von EuroCarp auf die Empfehlung von Jan Pirzkall. Seitdem gab es immer CC-Moore-Produkte, welche mich begleiteten, da mich die Qualität von Anfang an überzeugte. Nach so vielen Jahren für diese Firma fischen zu können, war für mich ein besonderes Gefühl, fast schon eine Ehre. Was meinen Aufgabenbereich anbelangt bin ich glücklicherweise nicht zu stark eingebunden. Ich stehe im Angelcenter EuroCarp jederzeit als Ansprechpartner für CC- Moore-Produkte zur Verfügung und teile dort gerne meine Erfahrungen mit Kunden.Darüber hinaus gebe ich ähnlich wie Felix in meinen Videos Einblick über die von mir verwendeten Produkte. Ansonsten bin ich recht frei von Druck seitens CC-Moore, was mir eine große Hilfe ist, da mein Studium und die Arbeit mich häufig zeitlich stark beanspruchen.Felix: Als sich CC Moore bei mir meldete war die Freude groß! Unsere Aufgaben als Teamangler sind natürlich die Köder auf Herz und Nieren zu testen. Des Weiteren möchten wir natürlich unsere Erfahrungen, die wir am Wasser mit den Ködern gesammelt haben, mit anderen Anglern teilen. Das geschieht meist im Internet oder auf Messen.Carpzilla: Richard, zunächst nochmal Glückwunsch zum bosnischen Rekordkarpfen. Das muss ein unbezahlbares Gefühl sein. Aber wie bist Du ausgerechnet darauf gekommen nach Bosnien zum Angeln zu fahren?Vielen Dank! Es war ein unbezahlbares Gefühl, ein Stück Unendlichkeit was für kein Geld der Welt zu kaufen ist. Ich bin im Rahmen meiner Fischerei noch nie Scheu vor neuen Erfahrungen gewesen. Ich habe immer das Abenteuer gesucht und bin durch die Angelei schon viel rumgekommen. Bosnien stand allerdings nie in meinem Fokus. So war es Jan, mein guter Freund und Chef im Angelladen, der mir dieses Reiseziel vorschlug. Ich zögerte nicht eine Sekunde und schloss mich diesem Vorhaben an.Carpzilla: Wie sind die Bedingungen vor Ort im Vergleich zum westlichen Europa und wie gestaltet sich die Gewässersuche in einem Land, aus dem so wenig bekannt ist?Richard: Bosnien hat mich in jederlei Hinsicht überrascht. Es ist ein schönes Land, auch wenn vielerorts die Spuren des Krieges in den 90iger Jahren noch nicht verwischt sind. Dennoch fühlte ich mich dort von der ersten Minute an wohl. Die Landschaft ist toll und die Begegnungen mit den Menschen von Herzlichkeit geprägt. Was die Gewässerwahl anbelangt verweise ich immer wieder auf den größten Spicker den das Netz für Angler bereithält. Google Earth ermöglicht tolle Einblicke in alle Bereiche die einen Karpfenangler interessieren könnten. Die Umgebung, die Größe eines Gewässers, ja sogar die Struktur lässt sich sehr gut ergründen. Den letztendlichen Entschluss fällten Jan und ich nach Gesprächen mit Einheimischen. Es ist zu Erwähnen, dass wir den großen Vorteil haben, einige Bosnier als Kunden im Angelladen zu haben. Im Gespräch mit den Kunden wurde schnell klar, dass unsere Gewässerwahl keine schlechte war, was sich im Nachhinein bestätigen sollte.Carpzilla: War es Deine erster Trip nach Bosnien, wieviel Zeit stand euch zur Verfügung und wie war Deine Taktik vor Ort?Richard: Es war mein erster Ausflug in dieses Land, aber bereits dieses Jahr ist der nächste Trip dorthin geplant. Jan und ich hatten zwei Wochen Zeit den Seebewohnern vor Ort auf die Schliche zu kommen. Diese machten es uns nicht immer einfach. Während unseres Aufenthaltes sind wir sechs Mal gemoved, um den Fischen auf die Spur zu kommen. Am Ende war das ein entscheidender Faktor, denn dadurch gelang es uns die Fische irgendwann zu stellen. Meine Taktik hatte ich im Vorfeld bereits lange ausgefeilt. Die Vorgehensweise dabei war, Strukturen zu finden, an denen die Fische früher oder später vorbeikommen und natürlich das Gewässer intensiv zu beobachten, um Fische ausfindig zu machen.An heißen Spots fütterte ich dann großzügig und konnte auch tolle Fische fangen. Nach einigen Tagen begann ich allerdings mindestens eine Rute anders zu fischen als die Einheimischen. Sie angelten meist auf große Distanz, befischten augenscheinliche Strukturen und brachten massiv Futter ein. Also begann ich Ruten kurz zu fischen, Single-Hookbaits zu verwenden und kleine unauffällige Futterplätze zu gestalten. Dieses Umdenken brachte mir nicht die Masse an Fisch, aber eben die ganz besonderen.Carpzilla: Richard, wieviel Potential bietet Bosnien für Karpfenangler aus dem Ausland, würdest Du sagen es ist ein sicheres Reiseziel?Ich glaube Bosnien bietet großes Potential für Karpfenangler. Die Menschen vor Ort sind herzlich in einer Form, wie ich es in keinem anderen Land jemals erlebt habe. Die Gewässer, die ich vor Ort gesehen habe, waren alle sehr gepflegt und wunderschön. Die Fische werden schon seit vielen Jahren zurückgesetzt und ich vermute in vielen Gewässern große Fische.Der einzige Wermutstropfen für einige Angler könnte sein, an den meisten Gewässern die Benutzung von Wasserfahrzeugen jeglicher Art untersagt ist. An dem Gewässer, das Jan und ich befischten, waren an fast allen Stellen Wurfweiten von 130 Meter und mehr erforderlich.Das ist schon eine Herausforderung gerade im Bezug auf das Füttern. Dieser Herausforderung sollte man sich bewusst sein, wobei auch klar ist, dass nicht an jedem Gewässer in Bosnien große Wurfweiten erforderlich sind.Wer bereit ist für Trips ins Ungewisse, kann wahre Sternstunden erleben. Was die Sicherheit anbelangt kann ich mich nur nochmal wiederholen und ruhigen Gewissens behaupten, mich selten in einem fremden Land so wohlgefühlt zu haben.Carpzilla: Kommen wir zu Dir Felix. Mit Deinen Videos hast Du Dir innerhalb kürzester Zeit einen Namen gemacht. Zudem wird die Qualität Deiner Clips immer besser. Wie bist Du dazu gekommen, welchen Stellenwert hat die Filmerei bei Deiner Angelei?Felix: Das Filmen gehört zu meiner Angelei einfach dazu. Egal ob im Sommer oder im Winter, die besten Momente lassen sich besser auf einem Film festhalten als auf einem einzelnen Bild. Mittlerweile kann ich einiges an Wissen auch aus meiner Ausbildung zum Kameramann/Cutter einfließen lassen. Die Möglichkeit, den Job und das (Hobby) zu kombinieren ist natürlich perfekt.Carpzilla: Neben deinen Videos begeisterst Du aber auch Du mit dicken Fischen. Anfang des Jahres warst Du in Kroatien und dann hast Du ja auch noch den längst verschollen geglaubten Kanalkarpfen gefangen, den Mark zuletzt 2011 auf der Matte hatte. Kannst Du uns etwas mehr dazu verraten?Felix: Klar! Ob der große Schuppi noch im Kanal umher schwamm war ungewiss, jedoch bestand die Chance dass dieser Fisch noch lebt. Deswegen verbrachte ich auch, wie die letzten Jahre zuvor, meine ersten Sessions im Jahr am Sportbootbecken. Nach etlichen Sessions mit vielen guten Fischen, gelang es mir dann auch endlich die Kanal-Legende zu fangen. Das Gefühl solch einen Fisch im Kescher zu haben ist unbeschreiblich. Da geht man sogar bei eiskaltem Wasser freiwillig für die PB-Taufe im Kanal schwimmen.Carpzilla: Hast Du Angst um die Stelle, an der du den 28-kg-Schuppi gefangen hast? Immerhin erkennt man sie ja im Video?Felix: Angst um die Stelle hab ich eigentlich nicht. Ich bin ja schließlich nicht der Erste, der dort den einen oder anderen Karpfen vor die Kamera hält! Der Angeldruck an diesem Spot ist seit einigen Jahren enorm. Das macht die Angelei dort für mich aber umso interessanter...Carpzilla: Wahnsinn was ihr beiden in den letzten Monaten gerissen habt! Da können sich einige alte Hasen noch eine Scheibe von Abschneiden. Doch wie sieht die Zukunft aus? Was sind eure Pläne nach diesen riesigen Meilensteinen in eurer noch jungen Anglerlaufbahn?Richard: Da ich in meinem Leben viele Dinge bezüglich des Angelns selbst erlernt und perfektioniert habe, blieb es mir umso mehr im Gedächtnis, wie sehr mir Tipps geholfen haben, den richtigen Weg zu finden. Es gab immer wieder Menschen, die mir die Augen geöffnet haben, was wichtige Grundhaltungen wie Nachhaltigkeit und die Liebe zur Natur bei mir gefördert haben.Ich möchte auch in Zukunft diese Erfahrungen weitergeben und werde daher weiter an meinen Videos arbeiten, die nicht immer nur den Karpfen im Fokus haben. Darüber hinaus ist es mir wichtig, nie das Feuer in den Augen zu verlieren, wenn die Rute abläuft. Klar, ist ein großer Fisch etwas Besonderes, aber spätestens im Winter werde ich an meinen kleinen Flussaltarm zurückkehren und mich freuen, wenn mir der Winter einen kleinen Zehn-Pfünder schenkt.Diese Liebe zu dem, was wir am Wasser treiben, möchte ich nie missen. Ansonsten komme ich langsam in ein Alter, wo auch andere Dinge des Lebens in den Fokus rücken. Ich werde mich daher auch auf mein Studium und die berufliche Perspektive konzentrieren und hoffe vielleicht irgendwann eine Frau zu finden, die meine Liebe zum Wasser und der Natur teilen kann oder den Wahnsinn zumindest duldet =D.Felix: Eigentlich hab ich nur ein Ziel vor Augen, ich möchte so viel Zeit wie nur irgendwie möglich am Wasser verbringen. Denn etwas Geileres gibt es für mich nicht!Carpzilla: Jungs, wir finden eure Einstellung echt klasse und freuen uns auf eure nächsten Projekte und Veröffentlichungen. Danke für das tolle Interview – wir drücken euch weiterhin die Daumen!
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